Anmerkung: Dieser Artikel gibt einen Überblick über die aus Rüdigheim, Ravolzhausen und Umgebung stammenden “politischen” Strafgefangenen im KZ Breitenau (Hessen, Guxhagen). Man mag daran auch ablesen können, wie stark der “Widerstand” gegen die Nazi-Diktatur in den einzelnen Gemeinden war, bzw. wie stark die Verfolgung betrieben wurde.
(Auszug aus: Krause-Vilmar, Dietfrid: Das Konzentrationslager Breitenau. Ein staatliches Schutzhaftlager 1933/ 34. Marburg 1998,227-284.)
Im folgenden werden die Schutzhaftgefangenen des Konzentrationslagers Breitenau in alphabetischer Reihenfolge mit den Geburtsdaten und Haftzeiten in Breitenau aufgeführt. Die in Anführungszeichen gesetzten Aussagen entstammen den Akten.
]]>Die Neue Zeitung 25. August 1948
Hanau (NZ). - Zwei für die Versorgung Berlins eingesetzte zweimotorige amerikanische Flugzeuge stürzten am 24. August bei Ravolzhausen, etwa acht Kilometer nordostwärts Hanau, ab.
]]>Text von Friedrich Elsässer (1891 - 1968)
Wenn ich an das im Dorfbackhaus von meiner Mutter vor 50 Jahren gebackene Kornbrot und an die selbstgemachte Butter zurückdenke, dann möchte ich ausrufen: “Schöne Welt, wo bist du? Kehre wieder!” So knuspig herzhaft schmeckt heute kein Brot und so nußkernartig keine Butter mehr.
]]>1955 legte die Schülerin der Hanauer Mittelschule Irmgard Kirchhoff-Klein “Die Geschichte unseres Hofes” als Abschlußarbeit vor. Aus dem umfangreichen, schönen und mit großer Hingabe geschriebenen Text drucken wir einige Kapitel ab.
Die Anfänge unseres Hofes.
Der Urgroßvater meines Vaters - Johannes Kromm - hatte noch nicht einmal soviel Land, wie wir jetzt (7,6 ha) bebauen und zählte trotzdem nicht zu den kleinsten und ärmsten Bauern des Dorfes. Er wurde 1804 in einem kleinen Fachwerkhäuschen in der Wilhelmstraße geboren. Allerdings gab es damals diesen Straßennamen noch nicht, die 4 Straßen, aus denen das Dorf Ravolzhausen bestand, nannte man je nach ihrer Lage Ober-, Unter-, Hinter- und Mittelgasse. Diese alten Namen haben sich bis auf den heutigen Tag vererbt und ich bin es durchaus gewöhnt, daß ich, wenn ich zu meinen Verwandten komme, mit den Worten begrüßt werde: “Ei, wos wolle dann die Hinnergässer häi?”
]]>Text von Alexander Koch (1888 - 1970)
Vor 100 Jahren sammelten die Brüder Grimm Sagen und Märchen, wie sie im Volk umliefen und von den Alten den Jungen erzählt wurden. Wo wäre heute eine Großmutter, die das noch vermag? Und wenn schon! Kino, Radio und Fernsehen liefern bequem und schnell packende, fesselnde Unterhaltung. Wo fände sich noch Jugend in einer Wohnstube zusammen und hörte einer Erzählerin zu, selbst wenn sie vom Schlage der Frau Viehmann wäre, der Märchenfrau von Niederzwehren, der die Brüder Grimm die schönsten Ihrer Märchen verdanken? So wird bald gänzlich verschwunden sein, was an altem Sagengut in unserem Lande Hessen noch vorhanden ist.
]]>Text von Hans Habermann (1896 - 1969)
De Hannes, im den sichs häi dreht, eß heut e aaler Kerl vo 82 Juhr, un ich freu mich immer, wann ich hiern, daß e als noch dehaam erim mecht. Mer siehts em heut noch o, daß e en seine junge Juhrn e strammer Kerl woar, un all die Leut hun sich deshalb aach goar näit gewonnert, wäie domols met de rure Benner om Hout vo de Mostering vo Hane komme es. Däi rure Benner hu Infanterie bedeut, un däi Kucheloppe, däi e en de Dotte en de Hand hat, däi woar fier sei Anna.
]]>Im Mittelalter kannte man nur die Klosterschulen. Unterrichtet wurde in lateinischer Sprache. Die Volksschule ist entstanden durch die Tatigkeit der Küster — Kirchendiener —, welcher u. a. das Lauten der Kirchenglocken und das Vorsingen der Kirchenlieder zur Aufgabe hatte. Als Luther die Bibel in die deutsche Sprache übersetzt hatte, war ein besserer Unterricht im Lesen und Schreiben möglich. Um die Kirchenlieder lesen zu konnen,
]]>In seinen 1895 veröffentlichten Erinnerungen an Ravolzhausen erwähnt Pfarrer Hufnagel den geplanten Bau einer Eisenbahn durch “das stille Thälchen” der Fallbach. Am 24. September 1896 war es soweit: Der erste Zug dampfte über die neugelegten Schienen, die Hanau mit dem 15 km entfernten Hüttengesäß und, auf einer Nebenstrecke, mit dem 10 km entfernten langenselbold verbanden.
Ihre Entstehung verdankt die Bahn dem Ingenieur und Bauunternehmer Heinrich Christner
]]>Diamantschleifer In den vergangenen Jahrhunderten wurde das leben in Ravolzhausen und Rüdigheim wesentlich von der landwirtschaft und den sie begleiteten: Handwerken (Wagner, Schmied usw.) bestimmt. Daß sich in diesen beiden Orten so auffällige Berufe wie Diamantreiber und Diamantschleifer ansiedeln konnten, hängt mit der Nähe Hanaus zusammen. 1610 suchten 14 Diamantschleifer, die als Glaubensflüchtlinge aus den Niederlanden gekommen waren, beim Rat der Neustadt Hanau um die Bestätigung ihrer Zunftordnung nach, und 1874 begründete der Nachkomme einer Hugenottenfamilie,
]]>Rüdigheimer Mädchen beim Erntedankfest 1933 - Wer kennt hier noch Namen?